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Channel: Kommentare zu: Hoch hinaus und wieder auf den Boden – Fraport Skyliners
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Von: Daniel Rehn

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So, wie versprochen bzw. angedroht nun meine Zeilen zum neuen Logo “meiner “Skyliners (nach fünf Jahren als Freier in der Vereinskommunikation kann ich das glaube ich mal behaupten) und deinem Beitrag.

Die Sache mit den Namensrechten: Basketball ist eine Randsportart. Da müssen wir uns nichts vormachen. Und auch wenn das Image des orangenen Leders seit Dirk Nowitzki wieder positiv zugelegt hat, auf nationaler Ebene hört man für gewöhnlich in drei Fällen von der deutschen Liga: Meisterschaft vorbei, Verein insolvent, Gerüchte, ob Dirk in die BBL wechselt, wenn er keine Lust mehr auf die NBA hat. Hard times. Und das seit etwa 2000, da man seitdem etliche Möglichkeiten hat liegen lassen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Die Zuschauerzahlen in den Hallen und am TV haben nichts mit den Dimensionen des Fußballs zu tun und auch gegen Eishockey, wo die Hallen einfach größer sind, zieht man im direkten Vergleich der zahlenden Besucher den Kürzeren. Wenn man nicht gerade ALBA Berlin ist und mit der O2-World ein wahres Schmuckstück an Halle sein Eigen nennen kann, ist man auf jeden Cent angewiesen. Ein Glück, dass die Liga weitsichtig genug war, um Namenssponsoring schon ab 1997 für Klubs wie auch Hallen zu erlauben. Ohne wären die meisten Vereine längst von der Bildfläche verschwunden, was immer wieder erschreckend ist. Bestes Beispiel: Bayer Leverkusen war über Jahrzehnte hinweg eine Macht im Basketball, bis man sich beim Pharmariesen auf den Fußball konzentrierte und Bball, Handball und Leichtathletik die Mittel entzog. Innerhalb von drei Jahren war ein legendärer Verein nicht mehr existent und selbst der Umzug nach Düsseldorf war keine Rettung. Ein ähnliches Lied kann man in Köln singen, als der Geldhahn nichts mehr ausspuckte, obwohl man keine zwei Jahre vorher noch Meister war.

Kurzum: Man braucht Sponsoring, das sich auch auf den Teamnamen auswirkt. Das ist für die leidenschaftlichen Fans zwar nicht immer schön, da durchaus unschöne Namen wie NEW YORKER Phantoms Braunschweig entstehen können, aber ehe der Verein absäuft, lebt man mit derlei Namen. Der Gelegenheits-Fan, der die tradiotionalistischen Wurzeln des Fußballs kennt und sich schon erregt, wenn der Stadionname geändert werden soll, kann damit nichts anfangen.

Einziger Rettungsanker: man angelt sich einen Partner aus der Region, der eine gewisse Akzeptanz besitzt. Im Falle der Skyliners war das ab der zweiten Spielzeit OPEL, die ab der Jahrtausendwende bis 2006 (trotz eigener finanzieller Probleme) Geld und Namen mit den Basketballern verbanden – und insbesondere mit den reputationsfördernden Jugend- und Schulprogrammen des Vereins.

Ab 2006 fand man mit der DEUTSCHEN BANK einen neuen Hauptsponsor, der perfekt zur Stadt passte. In Folge dessen wurde damals auch das Logo angepasst und die Skyline um die DB-Wolkenkratzer ergänzt. Das Gesamtbild war stimmig.

Nun also Fraport. Ebenfalls eine lokale Größe mit viel Potential, Strahlkraft und einer durchaus dicken Börse. Ich kenne die groben Zuschüsse, die die DEUTSCHE BANK damals pro Saison in den Verein pumpte im Groben, darf aber natürlich nicht so offen darüber reden. Fraport dürfte aber in der gleichen Liga eingestiegen sein.

Man muss aber auch dazu sagen: Der Verein hat seit seinen Anfängen und dem Umzug aus Rhöndorf schon immer ganz gezielt auf lokale Sponsoren gesetzt. Schaut man sich die Supporter an, so kommen sie allesamt aus dem hessischen Raum, um die Identifikation zur Marke zu garantieren. Der Schachzug funktioniert durchaus in der Außendarstellung wie auch am Spieltag. In FFM und Umgebung sind Marken wie der HR, Licher, OPEL, FAZ und Co. nach wie vor prägend, auch wenn es allen nicht immer gut ging/geht.

Mit der Abkehr vom Banken-Sponsor musste man nun also auch das Logo überdenken. Und ganz ehrlich: Ich bin mehr als unglücklich damit. 13 Spielzeiten mit einem weitestgehend unveränderten Logo und Farbspiel hinterlassen ihre Spuren, auch wenn man die Vereinsfarben weiß-blau-orange wiederfindet.

Die Stilisierung der Frankfurter Skyline ist hingegen ein Goodie, dass seit jeher immer über den Schriftzug gepflegt wurde. Damit kann ich mich noch arrangieren. Was mich nur stört: Das Kompakte ist eben ein kompletter Bruch zum Alten und wirkt mehr retro, als nötig wäre. Viel schlimmer jedoch: Die Dynamik, die Basketball eigentlich ausmacht, geht (für mich) komplett verloren.

Was den Farbverlauf im Ball selbst betrifft, bin ich sehr gespannt, wie man die Schattierungen vernünftig auf die Merchandising-Artikel überträgt …

Aber wie immer gilt: Man gewöhnt sich an alles, wenn es lange genug da ist und oft genug gesehen wird.


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